Nach dem 2. Weltkrieg haben Pferde der Landwirtschaft hervorragende Dienste erwiesen. Ob es beim Pflügen, Gruppen oder Eggen war, ohne Pferde war keine Landwirtschaft möglich. Ob es beim Ziehen, der Erntewagen oder beim Mist ausbringen war, immer haben Pferde den Bauern treu gedient. Als Hans – Albert im Jahre 1955 14 Jahre alt war und die Schule zu Ende war, musste auch er mit dem Pferd arbeiten, denn für alle Arbeiten musste das Pferd eingespannt werden. Als dann 3 Jahre später der erste Traktor gekauft wurde, war das Pferd nur noch für leichtere Pflegearbeiten von Nöten. Als dann so nach und nach dem Traktor weitere Geräte wie Hackgerät, Düngerstreuer, Kartoffellegegerät, Egge, Krupper und Scheibenegge dazugekauft waren, wurden Pferde in der Landwirtschaft nicht mehr gebraucht. Heute gibt es mehr Pferde als Früher, die aber in der Hauptsache als Reit, Sport, Freizeit oder Kutschpferde gebraucht werden. In den 90 er hat Hans – Albert seine Liebe zu den Pferden wieder entdeckt. Der Vater der Schwägerin von Isolde die aus Polen stammt, wollte aus Altersgründen seine Pferdezucht aufgeben. Hans – Albert hatte Interesse an den 2 Trakehner Stuten und hat sie Ihm abgekauft. Mit Ronald zusammen und einem Pferdeanhänger wurden die 2 Pferde in Polen abgeholt. Aber weil die Zollformalitäten so lange dauerten, wäre es für die Pferde zu stressig geworden und haben deshalb in Alt Landsberg in der Nähe von Berlin, bei Andreas dem Bruder von Isolde Zwischenstation gemacht und auch übernachtet. Die Pferde konnten wir in einem Stall in der Nähe unterstellen. Am nächsten Tag wurde die Reise nach Walldorf fortgesetzt. Die zwei waren Mutter und Tochter, wobei die Tochter noch tragend war. Die Mutter mit Namen Conni und die Tochter mit Namen Pia. Ein ¾ Jahr später wurde ein Fohlen geboren, dem Isolde auch gleich den Namen Tristan gab. Während Pia eine Zicke war, die gerne einmal gebissen und getreten hat, war ihre Mutter Conni eine ganz Liebe. Auch 2 Kutschen hat Hans – Albert dem Schwiegervater von Andreas abgekauft und bei einem Kutschenhersteller einen Planwagen für 10 Personen bestellt, der dann einige Zeit später zusammen mit den 2 Kutschen geliefert wurden. Um mit dem Planwagen Personen befördern zu können braucht es einen Kutschenfahrschein, den Hans – Albert beim Reit und Fahrverein in Reilingen gemacht hat. Viele schöne Fahrten mit der Familie, Freunden, Sängern und Bewohner des Astorstift, wurden mit dem Planwagen in die nähere und weitere Umgebung mit Conni und Pia gemacht. Ein besonderes Erlebnis waren die Pferdesegnungen, die der Reit und Fahrverein in Reilingen veranstaltet hat und bei der viele Reiter und Kutscher sich auf dem Reitgelände trafen. Als es dann los ging, setzte sich ein langer Zug durch Reilingen in Bewegung, um bei der Vorbeifahrt an der Kirche vom Pfarrer gesegnet zu werden. Einige Male hat auch die Nauert Familie an diesem Ereignis teilgenommen. Mit Brot, Hausacher Wurst, Schinken und Getränke auf dem Planwagen, um den ganzen Tag nicht hungern zu müssen, waren alle gut versorgt. Bei der ersten Fahrt mit dem Planwagen über die Autobahnbrücke nach Reilingen saßen Isolde und Kirstin die Frau von Ronald Schnabel hinten auf dem Planwagen. Als wir mit Conni und Pia über die Brücke gefahren waren, saßen die Beiden nicht mehr hinten drauf, denn sie hatten Angst die Pferde könnten durchgehen und sind deshalb lieber abgestiegen. Aber es ging alles gut, weil der Kutscher die Zügel fest im Griff hatte. Es ist auch unglaublich, wie die Autos mit Karacho unter der Brücke durchdonnern und die Pferde dabei noch ruhig bleiben. Tristan war, um seine Knochen zu stärken mit anderen Fohlen zusammen, für 2 Jahre auf einer Fohlenweide in Dielheim. Als nächstes wurde Tristan kastriert und aus einem Hengst wurde ein Wallach. Danach wurde er mit Hilfe von Kleo und Siegbert dem Mann und der Tochter einer Kusine von Hans – Albert zum Reiten und Kutschfahren trainiert, was auch sehr gut gelungen ist. Tristan war ein ganz Lieber der im Gegensatz zu seiner Mutter nie herumgezickt hat. Nach circa 10 Jahre musste Hans – Albert wegen dem immer schlechteren Sehen, die Pferdehaltung aufgeben. Conni müsste eingeschläfert werden. Pia und Tristan wurden nach Rauenberg verkauft die Kutschen und der Planwagen wurden an einen Pferde Besitzer in die Pfalz verkauft.
Untere Bilder zeigen ehemaligen Ferkelaufzuchtstall, umgebaut als Pferdestall.
Bild zeigt: Beim Hoffest des GV Eintracht - Germania gab es für Besucher die Möglichkeit eine Rundfahrt mit dem Planwagen zu genießen.
Die oberen Bilder Zeigen: Anspannen von Conni und Pia kurz vor einer Ausfahrt mit dem Planwagen.